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Von der Idee bis zur Serienreife

Neuentwicklungen, Überarbeitungen und kunden-individuelle Anpassungen: Im Technischen Büro nehmen Innovationen Gestalt an.

Die Impulse für die Neu- und Weiterentwicklung unserer Produkte gelangen auf unterschiedlichen Wegen zu uns. Am Technischen Büro führt aber keiner vorbei. Hier fließen individuelle Kundenanfragen, Rückmeldungen aus der Praxis, vom Vertrieb und der Produktion, neue Normen und Vorschriften mit den eigenen Ansprüchen an Qualität, Energieeffizienz und Innovationskraft zusammen. Hier wird konstruiert, getestet, gemessen, ausgewertet und optimiert. Bis aus einer innovativen Idee ein serienreifes Produkt entstanden ist.

Im 12-köpfigen Team unter der Leitung von Sebastian Watolla hat jeder Kollege sein Spezialgebiet gefunden. Gearbeitet wird an den allermeisten Projekten in Teams, die sich nach der individuellen Aufgabenstellung immer wieder neu zusammensetzen. Bei manchen Neuentwicklungen werden auch externe Kompetenzen mit eingebunden, wie beispielsweise zur Minimierung des Schalldruckpegels an der BADU Delta Eco VS zuletzt in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Sebastian Watolla beschreibt sein Team selbst als „gesunde Mischung aus jung und erfahren“. Einige Kollegen sind, wie er selbst, seit fast 20 Jahren und länger bei SPECK Pumpen beschäftigt. Sie stehen vor allem für die Erfahrung, die sie täglich mit den jüngeren Kollegen teilen. Diese wiederum bringen neues technisches Know-how von den Schulen und Hochschulen in die Entwicklungsabteilung mit ein. Zu den langjährigen Kollegen zählen Jörg Dornbusch, der sich auf Elektronik und Steuerungen spezialisiert hat; Thomas Kraus, der neben der CAD-Konstruktion für die Datenübernahme in das Pumpenauswahlprogramm SPECK SELECT verantwortlich ist und Norbert Ziegler, der unzählige Pumpentypen und Gegenstrom-Anlagen – als Letztes die BADUJET Turbo Pro – entwickelt hat. Im Frühjahr 2020 wird Herr Ziegler in Ruhestand gehen. Um einen reibungslosen Übergang sicherzustellen, wurde sein Nachfolger Thomas Moosburger bereits eingestellt. Beide bemustern und testen aktuell die BADUJET Turbo Pro Hand in Hand.

Marco Hubmann, Sebastian Schmidt, Christian Zeitz und Thomas Distler konstruieren und testen Pumpen, bemustern Spritzgussteile und Elektromotoren und haben Kenntnisse in der Elektrotechnik. Ihr Kollege Tim Neumüller konstruiert vorwiegend Feuerlösch- und Wasserversorgungsanlagen für den Bereich Haustechnik. Als Ausbildungsbetreuer ist er zusätzlich Ansprechpartner für die gegenwärtig Jüngsten in der Abteilung: Die beiden Auszubildenden Technischen Produktdesigner Jule Nirsberger und Felix Dörr.

Am Anfang jeder Entwicklungsarbeit steht die Festschreibung der Zielvorgabe. An dieser richtet sich die gesamte Vorgehensweise aus. Betrifft die Produktanpassung z. B. ein besonderes Fördermedium, kann mit einem Baukasten-System für alle medienberührenden Bauteile gearbeitet werden. Aber natürlich ist hier auch die Erfahrung mit den verschiedensten Materialien gefragt.

Bei Neu- und Weiterentwicklungen von Pumpen steht der hydraulische Entwurf mittels Strömungssimulation im Vordergrund. Der in der Zielvorgabe definierte Förderbereich wird in verschiedensten Konstellationen theoretisch durchgespielt. Daraus ergeben sich Kennlinien und Werte für Effizienz und Energieverbrauch, welche anschließend ausgewertet und miteinander verglichen werden. Auf dieser Basis kann im Hinblick auf vielerlei Kriterien die optimale technische Lösung gefunden werden.

Die Neukonstruktion der Bauteile, wie auch die Anpassung bereits vorhandener, geschehen mittels CAD-Programm. Anschließend werden die Teile über einen 3D-Drucker ausgegeben. Der Motor wird entweder aus dem Sortiment ausgewählt oder in Zusammenarbeit mit einem Motorenhersteller neu entwickelt. Der so entstandene Prototyp einer neuen Pumpe muss sich im Versuchslabor nun zahlreichen Tests unterziehen: Drucktest, Zyklen-Test, Abpresstest, elektrische Spannungstests und Messungen zur Geräuschentwicklung. Aus den ermittelten Werten können Rückschlüsse für die Feinanpassung der Bauteile gewonnen werden, bis die Ergebnisse mit den theoretisch definierten übereinstimmen.

Hat der Prototyp die Testphase erfolgreich durchlaufen, werden die Spritzgussformen für neue Bauteile beauftragt. Anschließend folgt die Bemusterungsphase, in der die ersten Musterteile auf die festgelegten Toleranzen vermessen und einer Funktionskontrolle unterzogen werden. Erst dann wird vom Technischen Büro die Freigabe für die Serienproduktion erteilt.

Abgeschlossen ist ein Projekt damit aber noch nicht. Jörg Dornbusch koordiniert und begleitet sämtliche notwendigen Prüfungen z. B. für das GS-Zeichen. Parallel heißt es, den technischen Input für Betriebsanleitungen und Stücklisten aufzubereiten und in die Warenwirtschaft einzupflegen. 2D-Zeichnungen und Kennlinien werden für Kataloge und Broschüren ausgegeben und die Datensätze aller Typen einer Baureihe in das Pumpenauswahlprogramm SPECK Select eingepflegt. Währenddessen der hauptverantwortliche Konstrukteur die Anfangsphase in der Fertigung intensiv begleitet.

Der Technische Leiter Sebastian Watolla ist parallel dazu bereits unterwegs, um das neue Produkt bei Vertrieb und Vertretungen im In- und Ausland vorzustellen und es auf Messen zu präsentieren. Generell fungiert er in seiner Rolle immer wieder auch als „Schnittstelle“, um die Innovationen aus dem Technischen Büro nach außen zu tragen. Und um neuen Input einzubringen. Als Mitglied im DIN-Ausschuss hat er zuletzt die Norm für private Schwimmbadtechnik mitentwickelt und beschäftigt sich nun mit den Einflüssen privater Schwimmbadtechnik auf die Umwelt. Damit werden weder ihm noch seinem Team auf absehbare Zeit die Ideen für weitere Neu- und Weiterentwicklungen von SPECK Pumpen ausgehen …

Individualisten und Schwergewichte

In der Gusspumpenfertigung entstehen individuelle Pumpen vor allem für öffentliche Schwimmbäder und Aquakulturen. Sie wiegen zwischen 30 kg und 500 kg – und manchmal auch noch wesentlich mehr.

Mit dem Aufbau einer eigenen Gusspumpenproduktion wagte die SPECK Pumpen Verkaufsgesellschaft 2007 den Sprung ins kalte Wasser. Genauer gesagt ins Gewässer der öffentlichen Schwimmbäder. Bis dato wurden Pumpen für den privaten Schwimmbadbereich gebaut. Das Know-how sollte nun für große Pumpen aus Metallguss genutzt werden. Es funktionierte – sehr gut sogar: Die Schwergewichte machten sich dank Qualität und Zuverlässigkeit schnell einen Namen, die Auftragszahlen stiegen. Und mit ihnen der Innovationsgeist. Vor vier Jahren wurden die ersten Blockpumpen aus Vollkunststoff hergestellt, die sich schnell etablierten und auch den neuen Bereich Aquakultur für sich erschlossen …

Als die Gusspumpenfertigung von 12 Jahren aufgebaut wurde, setzte man zunächst auf interne Kollegen. Volker Starr wechselte aus der Reparaturwerkstatt in die neue Produktion. Sven Degen war zuvor als Kundendienstmonteur im Einsatz. Eskindir Lulseged, Gerald Schwab und ein Auszubildender ergänzten das Team über die Jahre. Eine weitere Stelle ist bereits in Vorbereitung.  Die flexible Arbeitsweise hat ihre Ursprünge in der Entwicklung der noch jungen Abteilung und hat sich für die Fertigung individueller Pumpen bewährt.

Geht ein neuer Auftrag in der Produktion ein, überprüft der Abteilungsleiter zunächst die finale Auslegung der Pumpe. Ein Blick auf die Kennlinie sagt ihm eigentlich schon alles. Als Abteilungsleiter verantwortet er die Terminplanung, den Überblick über die Lagerbestände und die rechtzeitige Nachbestellung aller notwendigen Bauteile.

Sven Degen, Eskindir Lulseged, Gerald Schwab und Volker Starr übernehmen die Einteilung der verschiedenen Fertigungsschritte selbst. Zwei Kollegen montieren die Pumpen, einer übernimmt die Abnahmen am Prüfstand und der vierte die Lackierung der geprüften Pumpen. Dass jeder alles kann, hat sich nach wie vor bewährt: Monotonie und einseitiger Belastung wird so effizient und abwechslungsreich gegengesteuert.

Die Herstellung einer Pumpe beginnt mit der Auslagerung der Bauteile. Dann erfolgt die schrittweise Montage zu einer fertigen Pumpe. Dabei wird das Laufrad auf den individuellen Betriebspunkt hin abgedreht und gewuchtet, um eine möglichst hohe Laufruhe zu erreichen und die Lager vor Verschleiß zu schützen. Das Vorfiltergehäuse wird komplettiert und mit der Motoreinheit verbunden.

Anschließend erfolgt die Überprüfung der Pumpe am Prüfstand. Die Kontrollen von Druck, Dichtheit oder auch der Schwingung stellen sicher, dass die Pumpe allen Qualitätsansprüchen genügt und Fehler nicht erst vor Ort nach Einbau festgestellt werden. Wesentlich ist bei der Fertigung individueller Pumpen die Feststellung, dass tatsächlich alle Parameter dem gewünschten Betriebspunkt entsprechen. Hierfür werden Leistungsbedarf, Wirkungsgrad und Kennlinie gemessen. Das erstellte Protokoll wird auf Wunsch mit der Pumpe ausgeliefert.

Kommt es am Einsatzort der Pumpe später zu Fragen oder Problemen, kann auf Grundlage des Prüfprotokolls schnell und unkompliziert geholfen werden: „Vibriert die Pumpe beim Kunden, können wir aus dem Prüfprotokoll herauslesen, dass es nicht an der Pumpe selbst liegen kann. Damit konzentriert sich die Fehlersuche schnell auf andere Einflussfaktoren, wie z. B. eine verspannte Verrohrung vor Ort“, so der Abteilungsleiter.

Die Prüftechnik unterliegt einer permanenten Weiterentwicklung. Mit jeder Veränderung an den Pumpen werden Modifikationen notwendig, um den Prüfstand entsprechend aktuell zu halten. Im Übrigen dienen die hier gewonnenen Messergebnisse auch dazu, um Daten für Produktoptimierungen und -neuentwicklungen z. B. bei der Energieeffizienz zu gewinnen und das Pumpenauswahlprogramm SPECK Select mit praxisbezogenen Werten zu speisen.

Nach erfolgreicher 100 %-Prüfung erhält die Pumpe ihre Schlusslackierung. Diese erfolgt in der Regel in Blau. Ist auf Wunsch aber auch in jeder anderen Farbe möglich. Nach der Trocknungszeit wird die Pumpe mit einem Typenschild versehen und kann vom Versand abgeholt, verpackt und versendet werden.

Produziert werden seit 2007 die beiden Baureihen BADU Block und Normblock aus Metallguss sowie die BADU 93 aus Bronze für Hotelbäder und Kreuzfahrtschiffe. Vor vier Jahren kamen als komplette Neuentwicklung die Vollkunststoffpumpen BADU Block Multi und Normblock Multi hinzu. Die besonders hohe Korrosionsbeständigkeit bei Sole- und Salzwasser prädestinierte sie in der Ausführung „Mar“ neben dem Einsatz in Thermalbädern auch für den wachsenden Markt der Aquakultur. Mit den aktuell für diesen Bereich neu entwickelten Propellerpumpen werden bald weitere Aufgaben auf die Gusspumpen-Produktion zukommen. Dazu kommt als Nischenprodukt eine spezielle Ölfilterpumpe für Laststufenschalter an Umspannwerken, die im Auftrag eines Kunden in Serie gefertigt wird.

In den Anfangszeiten bestanden Aufträge zumeist aus ein oder zwei Gusspumpen. Heute ist ein Auftragsvolumen von 40 Pumpen – meist die Vollkunststoff-Variante – keine Seltenheit mehr. Bei Ausschreibungen für Großprojekte erhält SPECK Pumpen oft auch dank der kurzen Lieferzeiten den Zuschlag. Nach wie vor sind Individualpumpen ein unschlagbares Argument. Gerade bei öffentlichen Schwimmbädern wird viel Wert auf Energieeffizienz gelegt, um die laufenden Kosten niedrig zu halten. Und natürlich punkten die speziell gefertigten Schwergewichte bei ganz besonderen Herausforderungen. Wenn z. B. in der Fischzucht lebende Shrimps mitgefördert werden sollen. Oder wenn eine Pumpe gefragt ist, die sich von aggressivem Kot im Nilpferdbecken dauerhaft unbeeindruckt zeigt.

Neue Märkte

BADU setzt auf den Schwimmbadmarkt in China.

Vom 9. bis 11. Mai 2019 war unser BADU Messeteam erstmals auf der Asia Pool & Spa Expo in Guangzhou vertreten. Eine der größten Messen der Branche in China, bei der mehr als 200 Aussteller und rund 9.000 Besucher begrüßt werden konnten.

Der Auftritt auf der Asia Pool war für unseren Schwimmbadtechnik Vertrieb ein interessantes Pilotprojekt, um ein fundiertes Gefühl für den chinesischen Markt zu entwickeln. „Das Interesse an unseren Produkten war sehr groß“, so der BADU Vertriebsleiter Christoph Ott. Qualitätsprodukte „Made in Germany“ stehen hoch im Kurs. Entsprechend viele Kontakte kamen während der drei Messetage zustande.

Die Asia Pool & Spa Expo 2019 fand im Poly World Trade Center Expo in Guangzhou statt. Die Messe für Pool, Spa und Sauna ist eine der größten dieser Art in China.

Laut Messebetreiber kamen die stärksten Besuchergruppen aus der Immobilienentwicklung, dem Hotelmanagement und dem Vertrieb von Schwimmbad-, Spa- und Saunatechnik. Auch Betreiber von Seebädern, Gesundheits- und Wellnesszentren sowie Sportvereine waren vertreten. Auf unserem Stand wurden hauptsächlich chinesische Messebesucher begrüßt. Die wenigen internationalen Gäste kamen vor allem aus Australien und Indien.

„Wir werden unsere Aktivitäten in China weiter ausbauen und auch auf weiteren Messen dort ausstellen“, zieht Christoph Ott ein Fazit nach der ersten Messeerfahrung in Guangzhou. „Für uns ist China einer der priorisierten Wachstumsmärkte der nächsten Jahre.“

Man lernt nie aus …

Es gibt immer Raum für Verbesserungen und man lernt nie aus. Das gilt auch für uns bei SPECK. Deswegen habt unser Export-Team verschiedene Zollseminare besucht.

Am 08.05.2019 hat Sabrina Gubitz das Zollseminar „Zoll im Internet – Informationen zum Nulltarif“ der IHK-Akademie Mittelfranken besucht.

Hierbei wurden einige interessante Websites mit Informationen rund ums Thema „Zoll“ vorgestellt. Auch SPECK nutzt einige dieser Websites z. B. EZT-Online zum Eintarifieren von Waren und um deren Codierungen zu prüfen; Market Access Database zum Erfragen von Zollsätzen im Empfangsland; und die Website des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) um mögliche Embargos abzugleichen.

Am 20.05.2019 besuchte Marlene Walther das Zollseminar „Exportkontrolle nach Gemeinschaftsrecht und nationalem Recht“ bei der IHK-Akademie Mittelfranken.

Im Seminar wurde vorgestellt, mit welchen Websites geprüft werden kann, ob ein Produkt in der Ausfuhrliste oder im Anhang 1 der Dual Use-Verordnung erfasst ist und somit für eine Ausfuhr genehmigungspflichtig ist.

Außerdem wurde gezeigt, wie man mithilfe des AGG-Finders auf der BAFA Website (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) eine Genehmigung für ein bestimmtes Land erhalten kann.

SPECK kann allerdings beruhigt weiter exportieren, da unsere Produkte die Anforderungen der Ausfuhrliste und der Dual Use-Verordnung nicht erfüllen und somit nicht genehmigungspflichtig sind.

Wir gratulieren beiden Kolleginnen zum erfolgreichen Abschluss der Seminare!

Work in Progress

Die BADU Pumpenfertigung

Die SPECK Pumpen Verkaufsgesellschaft stellt seit 1968 Schwimmbadpumpen aus Kunststoff her. Während der letzten 40 Jahre war diese Produktion einem permanenten Wandel unterzogen. Stetig steigende Absatzzahlen, Neuentwicklungen oder überarbeitete Pumpentypen und zuletzt der Einsatz energieeffizienter Motoren, machten stetige Anpassungen erforderlich. In der jüngsten Vergangenheit kamen ganz neue Faktoren hinzu: Ein stark verändertes Marktverhalten, der steigende Wunsch nach Individualisierbarkeit und natürlich die Erwartung nach Preisstabilität. Und mitten in dieser Umbruchphase befindet sich die BADU Pumpenfertigung in einem Generationenwechsel.

Als der lang gediente Abteilungsleiter vor zwei Jahren in den Ruhestand ging, begann ein schleichender Wechsel. Die Abteilungsverantwortung ging kommissarisch an Günther Baumer, den bisherigen Stellvertreter. Da die Umstellung des Warenwirtschaftsprogrammes stark in die Betriebsabläufe eingriff und so auch Aufgabengebiete und Verantwortungsbereiche neu sortierte, wurde ihm Christian Penkwitz direkt an die Seite gestellt. Seit Oktober 2018 hat nun der Jüngere die Verantwortung übernommen und wächst im Beisein des Älteren noch weiter hinein. Und er geht längst andere, eigene Wege.

„Einfach so weitermachen wie bisher, das wollten wir nicht – und wir konnten es auch gar nicht“, so der neue Abteilungsleiter. Die Anforderungen hatten sich rasch verändert. Zudem musste die interne Umstellung der gesamten Warenwirtschaft parallel zum laufenden Betrieb vonstatten gehen. Der richtige Moment für einen Generationenwechsel. Und der richtige, die Verantwortung auf mehrere Schultern aufzuteilen: Um den steigenden Ansprüchen und den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, stützt sich das Team der Arbeitsvorbereitung in der BADU Pumpenfertigung auf vier Bereiche: Fertigungsplanung – Christian Penkwitz, Qualitätssicherung – Günther Baumer mit seinem Nachfolger Claudius Szilagyi, LEAN-Management – Ömer Karabasoglu und REFA-Zeitaufnahmen.

Das neue Führungsteam hat sich auch durch die Herausforderung der Systemumstellung schnell eingespielt und belastbare gegenseitige Vertretungslösungen geschaffen. Dennoch bleibt viel zu tun: Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden noch einige langjährige Mitarbeiter der Abteilung ihren Ruhestand antreten – neue Kollegen sind derweil umfassend einzuarbeiten. Aktuell sind in der BADU Pumpenfertigung knapp 30 Monteure im Alter zwischen 21 und 62 Jahren beschäftigt. Sie produzieren mit flexiblen Arbeitszeiten an 14 Fertigungslinien bis zu 11.000 Pumpen im Monat – Zahlen konstant steigend.

Auf dem Kasten haben die Monteure hier gut 2.800 verschiedene Pumpenausführungen. Standardpumpen werden nach wie vor auf Lager gefertigt. Allerdings steigen sowohl die Just-in-time-Produktion wie auch die kundenspezifische individuelle Fertigung anteilig immer weiter. In den letzten Jahren wurden 5 Produktionslinien im LEAN-Management errichtet. Die restlichen Neun werden nach und nach umgerüstet sein. Dieses Verfahren zur effizienten Gestaltung der Wertschöpfungskette befähigt die Abteilung, auf Sonderwünsche flexibel und unproblematisch zu reagieren. Ziel ist es, das jeder Monteur in jeder Linie jede Pumpe selbstständig produzieren kann.

Die Produktionsplanung erfolgt in Abstimmung zwischen Arbeitsvorbereitung und LEAN-Management. Die wöchentliche Grobplanung wird in tägliche Feinplanungen unterteilt. Am Morgen erfährt jeder Monteur, an welcher Linie sein heutiger Einsatzplatz ist und welche BADU Pumpen hergestellt werden. In mancher Linie wird dann den ganzen Tag lang eine einzige Pumpentype gefertigt, während in der nächsten Linie 30 Pumpentypen in Einzelfertigung entstehen.

Sobald der Auftrag in der Linie eingeloggt ist, liefert ein Logistiker die notwendigen Bauteile in ausreichender Menge an den Fertigungsplatz. Im One-Piece-Flow begleitet ein Mitarbeiter die Pumpe von Beginn an, durchläuft mit ihr die 100 %-Prüfung und übergibt eine fertig verpackte Pumpe an die Logistik. Die Zuordnung einzelner Mitarbeiter an bestimmte Arbeitsschritte gehört damit der Vergangenheit an. Über die Warenwirtschaft ist nun für alle beteiligten Mitarbeiter im gesamten Haus ersichtlich, das die Pumpe bereit für die Auslieferung ist.

Bei der REFA-Zeiterfassung werden durch die dokumentierten Fertigungszeiten Potenziale für Optimierungen sichtbar. Der Optimierungsprozess selbst findet dann im Team statt. Die Anpassungsmöglichkeiten werden gemeinsam besprochen und dann auch selbst umgesetzt. Sehr viele Impulse kommen direkt von den Monteuren. Sie sehen hier eine echte Chance, ihren eigenen Arbeitsplatz positiv mitzugestalten.

Die Hauptaufgabe der Qualitätssicherung ist die Eingangskontrolle aller Bauteile der BADU Pumpen. Sie wartet aber auch alle produktionsrelevanten Komponenten – wie Werkzeuge und Prüfstände – damit am Ende die gewohnte SPECK Qualität der Pumpen sichergestellt wird. Bei Anpassungen und Veränderungen in der Produktion gehört aber auch die Kontrolle am Produkt zu ihren Aufgaben. Treten Abweichungen auf, wird sich in enger Zusammenarbeit mit den Entwicklern und Konstrukteuren an die Fehlersuche gemacht.

Damit wird die BADU Pumpenfertigung auch in Zukunft in puncto Flexibilität, Lieferzeit und Stückzahlen zuverlässig die Wünsche unserer Kunden erfüllen. Und eines wird sich auch in Zukunft nicht verändern – da sind sich die Jungen wie die Alten einig – die BADU Qualität wird sich immer an den höchsten Ansprüchen messen!

Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen: Das Video „Eine Pumpe entsteht“ zeigt Ihnen, wie eine BADU Delta Eco VS unsere Produktion durchläuft.

Nachschub

Professionelle Einkäufer bei SPECK

Das Organisieren von Nachschub bedeutet für die Mitarbeiter im Einkauf nicht einfach „shoppen“. Hier geht es um viel mehr: Produktion und Verwaltung am Laufen halten, Kapitalbindung durch Lagerhaltung verantwortlich abwägen, Preis-Leistungs-Verhältnisse und vor allem die Auswirkungen der Einkäufe auf die Verkaufspreise der eigenen Produkte im Auge behalten. Um diese komplexen Zusammenhänge optimal zu managen, bedarf es der Kenntnis vieler Betriebsabläufe, einem guten Verhandlungsgeschick, Wissen um die saisonalen Schwankungen der Märkte und einem menschlichen Kontakt mit den wesentlichen Lieferanten.

Bianka Reinhardt, Fatih Afat, Alexander Wirth und ein vierteljährlich wechselnder Auszubildender sind die Einkäufer der SPECK Pumpen Verkaufsgesellschaft. Sie besorgen alles, was unser Unternehmen benötigt, um arbeiten zu können. Dazu gehören ganz einfache Dinge des Alltags, wie Büromaterialien und Arbeitsschutzkleidung sowie Produkte, die wir nicht selbst herstellen. Und ganz wesentlich die Komponenten für unsere Produktion: Motoren, Spritzgussteile aus Kunststoff und Spritzgussformen, Werkzeuge, Kartonagen, Paletten, Gleitringdichtungen etc. …

Diese Liste könnte nahezu unendlich weiter-geführt werden. Rund 15.000 Bestellungen an ca. 1.000 verschiedene Lieferanten verlassen die Abteilung im Jahr. Um hier den Überblick zu behalten, ist eine sinnvolle Einteilung notwendig. Die Zuordnung verschiedener Artikelgruppen zu einzelnen Mitarbeitern ermöglicht es den Kolleginnen und Kollegen, sich für „ihre“ Artikel entsprechendes Hintergrundwissen anzueignen, Erfahrungswerte zu sammeln und einen persönlichen Kontakt zu den Lieferanten aufzubauen.

Bianka Reinhardt ist die Einkäuferin für Pumpen der SPECK Werke in Roth, Geretsried und Biele-feld sowie aller Zubehörteile. 2019 wird sie ihre 40-jährige Betriebszugehörigkeit feiern. So kennt sie sich nicht nur mit der Vielzahl an Pumpentypen und deren Komponenten aus. Sondern verfügt auch über ein untrügliches Gefühl für die Produktions- und Lieferzeiten der Werke. Jährlich wird ihr die verantwortungsvolle Aufgabe der Inventurorganisation zuteil. Dann läuft bei ihr wirklich alles, was die unterschiedlichsten Artikel betrifft, zusammen.

Fatih Afat ist seit fast zehn Jahren bei SPECK beschäftigt. Im Einkauf ist er für Handelswaren und Verpackungsmaterialen zuständig. Auch die Überwachung und Steuerung der Kanban Systeme gehört zu seinen Aufgaben.

Alexander Wirth ist über 13 Jahre lang Mitarbeiter in unserem Unternehmen und seit dem Jahr 2014 Einkaufsleiter. Er ist in enger Zusammenarbeit mit der Entwicklungsabteilung für den Zukauf von Komponenten für die eigene Produktion zuständig. Motoren, Pumpen-Kunststoffteile und die zugehörigen Spritzgussformen sind sein Spezialgebiet. Dazu kommt die globale Importabwicklung.

Bei keinem der Betriebsprozesse darf es zu einem Stillstand kommen, weil ein benötigter Artikel nicht im Haus ist. Andererseits ist eine unnötig große Lagerhaltung zu vermeiden. Die kostet Platz und bindet Kapital. Um hier die Waage zu halten und niemals den Überblick zu verlieren, sind die Einkäufer bestens organisiert. Nähert sich der Lagerbestand eines beliebigen Artikels der individuell hinterlegten Mindestmenge, sendet das Warenwirtschaftsprogramm eine Bedarfsmeldung an den zuständigen Disponenten. Dieser Kollege, bei dem der betreffende Artikel unmittelbar zum Einsatz kommt, prüft den Bedarf anhand der tatsächlichen Auslastung. Und gibt die Bestellung entsprechend an den Einkauf weiter. Hier werden Parameter wie Mindestbestellmengen, Lieferzeiten und saisonale Bedarfsschwankungen einkalkuliert. Gegebenenfalls werden verschiedene Angebote eingeholt und dann eine Bestellung ausgelöst. Der vereinbarte Liefertermin wird über die Warenwirtschaft an den Disponenten rückgemeldet. So weiß er, wann die Artikel zur Verfügung stehen.

Die Auftragsbestätigung des Lieferanten wird im Einkauf detailliert geprüft. „Bei Bestellungen mit sehr hohen Auftragswerten schauen wir natürlich lieber fünfmal drauf, bevor wir den Auftrag freigeben“, so Alexander Wirth. Neue Werkzeuge für die Produktion von Kunststoffteilen können schnell im sechsstelligen Bereich liegen. Wenn hier ein Fehler in der Bestellung übersehen würde, wären die finanziellen und zeitlichen Folgen fatal.

Regelmäßige Preiskontrollen bei verschiedenen Anbietern auf dem Markt sowie jährliche Preisverhandlungen mit festen Lieferanten gehören zum Business. Die vom Einkauf vereinbarten Bedingungen schlagen sich eins zu eins auf die Verkaufspreise und auf die Wettbewerbsfähigkeit unserer Produkte nieder. Von großem Einfluss sind aber auch die Produktqualität und die Lieferkonditionen der Anbieter.

Unterm Strich haben sich vor allem mit produktionsrelevanten Lieferanten teilweise jahrzehntelange Partnerschaften ergeben. Ein vertrauter menschlicher Kontakt und die Bereitschaft aufeinander zuzugehen, machen in Ausnahmefällen vieles möglich, was anonyme Handelsbeziehungen nicht bieten: „Wo man bei fremden Lieferanten ein entschiedenes »unmöglich« zu hören bekommt, sorgt ein echter Partner dafür, dass die Artikel am nächsten Morgen auf dem Hof sind“, weiß der Abteilungsleiter die Vorteile der festen Lieferanten zu schätzen. „Wenn’s brennt, können wir uns auf unsere Zulieferer verlassen und wir zeigen ihnen, dass dies für uns auch nach vielen Jahren keine Selbstverständlichkeit ist!“

Der Preis ist im Einkauf sehr entscheidend. Aber er darf nicht das letzte Wort haben. Wer hohe Qualität verkaufen will, muss sicherstellen, dass er hohe Qualität einkauft! Dafür stehen Alexander Wirth, Bianka Reinhardt und Fatih Afat täglich ein, wenn sie Nachschub für die Verkaufsgesellschaft organisieren …

„Sie haben eine Lücke im Lebenslauf …“ – „Ja, war geil!“

Unsere Bewerbungstipps

Wie machen Sie einen guten und bleibenden Eindruck mit Ihrer Bewerbung? Wir haben unseren Personalleiter, Stefan Dörr, befragt und verraten Ihnen nun wie Sie bei uns punkten können.

Welche Unterlagen benötigen Sie?
SD: Für mich sind Bewerbungsschreiben und Lebenslauf ein Muss. Die letzten zwei Zeugnisse sind natürlich auch sehr interessant, wenn sie vorhanden sind. Werden die Unterlagen per Mail verschickt, ist es wichtig, dass sie als PDF verschickt werden. So stellen Sie sicher, dass sich Grafik und Layout nicht verschieben. Das wäre sehr schade, denn ich schätze Sie haben viel Mühe und Zeit investiert.

Was fällt Ihnen als erstes bei einer Bewerbung auf?
SD: Der erste Eindruck kommt natürlich vom Design und Layout Ihrer Unterlagen. Sie sollen ansprechend, aber übersichtlich sein und vor allem einheitlich. Hier gilt auf jeden Fall: Das Auge isst mit! Der Knackpunkt ist allerdings die Einleitung des Bewerbungsschreibens. Ich will neugierig gemacht werden und kann diese altbackenen Phrasen wie „Mit Freude habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen und bewerbe mich hiermit für die ausgeschriebene Position“, nicht mehr sehen. Das gebe ich ganz ehrlich zu.

Wonach suchen Sie?
SD: Ich habe zwei Suchkriterien. Die relevanten Highlights der beruflichen Laufbahn spielen natürlich eine große Rolle. Zudem ist mir ein Bezug zum Unternehmen wichtig. Gehen die Skills und Stationen auf das ein, was in der Stellenanzeige steht und werden diese auch entsprechend belegt? Ich frage mich was diesen Bewerber zu einer wertvollen Arbeitskraft macht und ob er überhaupt in unser Unternehmen passt. Ich achte darauf was der Bewerber über SPECK weiß. Sie schauen sich ja bereits unsere Homepage an, also sind Sie schon auf einem guten Weg!

Was ist für Sie ein absolutes No-go?
SD: Wenn in der Ausschreibung bestimmte Informationen abgefragt werden und diese nicht angegeben werden. Häufig fragen wir nach der Gehaltsvorstellung sowie nach einem möglichen Eintrittsdatum. Das gilt ebenso für Ausschreibungen, für die bestimmte Qualifikationen gefordert sind. Liegen diese nicht vor, ist eine Bewerbung auf diese Stelle unsinnig. Aus diesem Grund werden Bewerbungen, die nicht alle nötigen Angaben enthalten, zum Teil direkt aussortiert. Im Gegensatz zu dem Vorurteil, dass Lücken zu vermeiden sind, habe ich hiermit kein Problem. Man soll seine Zeit sinnvoll nutzen, um Fachwissen zu erweitern oder andere vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Das spricht für den Mut neue Wege einzuschlagen.

Brexit ist auch bei SPECK ein Thema

Das Thema Brexit ist seit dem Referendum im Vereinigten Königreich am 23. Juni 2016 auch in Deutschland nicht zu übersehen. Die Zeitungen berichten täglich über die Verhandlungen um Immigration, Wirtschaft und Handel. Exportleitern Marina Plan hat vor kurzem an einem Seminar teilgenommen, um die Folgen und Auswirkungen für die Firma SPECK in Erfahrung zu bringen.

Rund 3 % unseres Umsatzes wird in Großbritannien erzielt, weshalb das Seminar „Brexit und Zoll“, eine Veranstaltungsreihe der IHK auf Initiative der Wirtschaftsverbände mit dem Bundesministerium für Finanzen, eine notwendige und interessante Veranstaltung für Marina Plan war. Obwohl es allgemein noch viele offene Fragen zum Thema Brexit gibt, konnte sie einige Informationen zur zukünftigen Zollabwicklung gewinnen.

Nach Angaben der britischen Regierung soll der Austritt am 29. März 2019 um 23 Uhr britischer Zeit rechtskräftig werden. Nach momentanen Stand wird ab diesem Zeitpunkt Großbritannien aus Sicht der EU ein Drittland. Für die Exportabteilung der Firma SPECK bedeutet dies, dass ab dem Stichtag für jede Warenlieferung ab 1.000 Euro eine Ausfuhrerklärung erstellt werden muss. Zollkontrollen und Zollförmlichkeiten finden ebenfalls Anwendung.

Mit einem Exportanteil von rund 40 % ist unsere Exportabteilung als zugelassener Ausführer mit der Zollabwicklung bestens vertraut und wird hier vor keine allzu großen Probleme gestellt. Uns stellt sich die Frage, wie schnell Großbritannien die riesige Anzahl an Zollanmeldungen abarbeiten können wird? Wird es Verzögerungen in den Häfen und bei den Speditionen geben?

Wir hoffen, dass sich der Abwicklungsprozess schnell einspielt, damit wir unsere Kunden auf der Insel weiterhin zur vollen Zufriedenheit beliefern können.

Es sieht so aus, als besuchen Sie uns aus Vereinigte Staaten von Amerika (USA).
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