Frischzellenkur für ein Traditionsbad

Seit mehr als acht Jahrzehnten ist das Waldstrandbad Windsbach eine beliebte Badeanlage in der ganzen Region. Bei der neuen Aufbereitungstechnik für das gigantische Naturbad kommen SPECK Pumpen zum Einsatz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wohl nur wenige Freibäder in Deutschland können auf eine so lange Historie verweisen wie das Waldstrandbad Windsbach. Im vergangenen Jahr feierte das Bad immerhin sein 80-jähriges Jubiläum. In verschiedener Hinsicht ist das Waldstrandbad etwas Besonderes: 1938 durch die Stadt Windsbach in nur fünf Monaten Bauzeit errichtet, verfügt das Schwimmbecken über die stolzen Maße von 100 x 60 m. Es war schon damals als Naturbadeanlage konzipiert, das heißt, Wasser wird vom nahen Schwalbenbach ins Becken geleitet.

Über die Jahrzehnte hinweg ist es den Betreibern gelungen, trotz mehrerer Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen die Badeanlage in ihrer historischen Substanz zu erhalten. 2015 wurde das Bad unter Denkmalschutz gestellt und als einzigartiges Beispiel des Sportstättenbaus der späten 30er-Jahre eingestuft. Bereits seit den 90er- Jahren diskutierten die Stadtväter von Windsbach immer wieder über eine Generalsanierung. Aber erst im Jahr 2014 konnte dank Inanspruchnahme von Städtebaufördermitteln ein Sanierungskonzept erarbeitet werden. Zusätzlich erfolgte in 2014 eine Bürgerbefragung, bei der Vorschläge, Ideen und Wünsche für die Neugestaltung des Waldstrandbades eingebracht werden konnten. Ein klares Ergebnis der Umfrage war, dass bei der Neugestaltung der historische Charme und familiäre Charakter erhalten bleiben und noch zusätzliche Attraktionen eingebaut werden sollten. Die Ergebnisse waren die Richtschnur für die weiteren Planungsarbeiten, mit denen das Planungsbüro Josef Krautloher und Claus Schmitt von der WasserWerkstatt Bamberg beauftragt wurden.

Das Wasserbecken blieb in den Maßen 100 x 60 m erhalten. Die Beckenkonstruktion wurde aber von der WasserWerkstatt Bamberg instand gesetzt und der Pool um einige Attraktionen ergänzt. Das Waldstrandbad ist das einzige Freibad in Bayern mit 100 m langen Schwimmbahnen. Ein Angebot, das besonders Leistungsschwimmer zu schätzen wissen.

Neuer Sprungturm
In Absprache mit den Denkmalschutzbehörden wurde der historische Sprungturm nach heutigen Sicherheitsvorschriften des TÜVs ertüchtigt. Die Anlage ist aber nicht in Betrieb. Auch die alten Umkleidekabinen sowie die Vorwärmebecken wurden instand gesetzt. Neben einer Breitwellenrutsche, auf der bis zu vier Personen gleichzeitig rutschen können, einem neuen Sprungturm mit Sprunghöhen von 1, 3 und 5 m, gibt es auch noch ein großes Spielschiff für die kleinen Badegäste. Neue Holzstege laden zum Sonnenbaden ein, und eine Plattform auf dem Wasser dient bei Veranstaltungen als Seebühne. Darüber hinaus verfügt das Bad über einen barrierefreien Zugang, einen weiträumigen Nichtschwimmerbereich sowie einen Sandstrand. Das Areal wurde außerdem um neue Angebote ergänzt: ein Zeltdorf, ein zusätzliches Beachvolleyballfeld, ein neues Umkleide- und Sanitärgebäude. Im Winter steht eine Eisstock- oder Eislaufbahn zur Verfügung.

Normgerechte Wasserqualität
Als Naturbad verfügt das Becken über keine klassische Aufbereitungstechnik, sondern ein Pflanzenfilterbereich schließt sich an das Schwimmbecken an. „In der Vergangenheit hatte das Naturbad keine biologische Reinigungszonen und keine eigene Hydraulik, jedoch wurde dieser Umstand bei den Modernisierungsarbeiten den aktuellen Anforderungen nach besserer Wasserqualität angepasst“, erläutert Claus Schmitt. „In der Vergangenheit wurde der Schwalbenbach ohne Vorreinigung durch das Becken geleitet. Jetzt wird das Wasser über einen Vorfilter gereinigt.“

Bei einer Gesamtfläche von ca. 6.500 m² und einem Gesamtwasservolumen von fast 8.000 m³ beträgt die Regenerationsfläche ca. 1.300 m². Die Aquakulturen mit den Wasserpflanzen im Becken, Regenerationszonen und Pflanzenbereiche wurden neu angelegt, sodass eine normgerechte Badewasserqualität sichergestellt ist. Die Filter sind unsichtbar unter der Wasserlinie eingebaut. Drei SPECK Pumpen der Serie BADU Resort halten die enorme Wassermenge in Bewegung. Die Modernisierungskosten für die Anlage beliefen sich auf 4,8 Mio. Euro, an denen sich die Stadt Windsbach mit 1,6 Mio. Euro beteiligte.

Foto: Michael Vogel

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